So fing alles an

Ein Freund und ehemaliger Studienkollege machte mich aufmerksam auf die Zustände in seiner orthodoxen Pfarre in Teremia Mica.


Das ehemals deutsche Dorf Albrechtsflor im Westen Rumäniens (etwa 60 km von Arad und Temeschwar entfernt) ist nach der Aussiedlung der Deutschen mit Siedlern aus dem Norden Rumäniens besiedelt worden. Meist sind es sozial schwache Familien gewesen. Sie haben sich auch in der neuen Heimat keine Existenz schaffen können.


Durch die hohe Arbeitslosigkeit und den grassierenden Alkoholismus sind vor allem die Kinder die Leidtragenden in den kinderreichen Familien.


Die Kinder kamen ohne Hefte, Stifte oder Schulranzen zur Schule. Die Eltern hatten kein besonderes Interesse an der Ausbildung ihrer Kinder, da sie selbst zum Teil Analphabeten sind.


Nach Berichten in der Pfarrgemeinde über das Erlebte und Gesehene, reifte schnell der Entschluss, etwas für die Kinder zu tun.


Im Herbst begannen Mitarbeiter der Pfarrgemeinde Weihnachtspackerl in Schuhkartons zu packen.


Im Dezember fuhren wir mit über 200 Paketen und etlichen Kleidersäcken in 2 Autos gepackt nach Rumänien.


Schon nach dem Verteilen der Pakete wurde uns klar, dass eine dringende Sanierung der Schule und vor allem neue Sanitäranlagen notwendig wären.


In den Gesprächen mit dem Direktor der Schule und dem Bürgermeister war nur von Geldmangel die Rede.




Schule Teremia Mica

Schule Teremia Mica
Die Schule: aussen schön gestrichen, innen verraucht von den kaputten Öfen, rechts im Bild das unzumutbare Plumpsklo für Schüler und Lehrer.

Inneres Schule

Inneres Schule
Die Inneneinrichtung der Schule schien aus früheren Jahrhunderten zu sein.

Inneres Schule - Tafel

Inneres Schule - Tafel
Die Elektroinstallation war lebensgefährlich. Beleuchtungskörper fehlten zur Gänze.

Ein Gedanke wird konkret

Im Mai 2006 besuchte Hr. Hans Thalhammer aus Trieben (evangelischer Presbyter und Inhaber eines Haustechnik-Planungsbüros) das Dorf und vermaß das ganze Schulgebäude.



In seinem Büro erstellte er einen Entwurf für einen Sanitärzubau zur Schule.




Zeitgleich fingen wir an in Österreich nach Schulmöbel zu suchen. Auch Spender und Sponsoren für das Projekt mußten gefunden werden, weil es die Kraft der Pfarrgemeinde weit überstieg.




Nach einer zweiten Aktion mit Weihnachtspackerl konnte ein technischer Zeichner mit der Verfassung des Projektes in rumänischer Sprache beauftragt werden. Auch ein rumänischer Baumeister konnte gefunden werden, der bereit war in unserem Auftrag zu bauen.




Im April 2007 starteten wir mit einem LKW aus Gaishorn am See und brachten 30 Schultische, 60 Sessel und 4 Lehrertische nach Teremia Mica, so dass alle Klassen neue Schulmöbel bekamen.




In einer 3-Tages-Aktion haben wir die ganze Elektroinstallation erneuert und in allen Räumen schöne Beleuchtunskörper aufgehängt.






Beginn der Bauarbeiten

Im Sommer 2007 wurde mit den Arbeiten für das Fundament des Zubaus an der Schule begonnen.




Gleichzeitig wurde mit der Errichtung einer Senkgrube für die Abwässer aus den WC's zwischen Schul- und Kindergartengebäude begonnen.



Bis zu Schulbeginn am 17. September 2007 wurden diese Arbeiten abgeschlossen.

Aushub für die Senkgrube

Aushub für die Senkgrube
Auch eine Senkgrube, wo die Abwässer der WC's hingeleitet werden, wird zwischen Schule und Kindergarten errichtet

Zubau wird schneller fertig

Anfang Oktober hat sich bei unserem Projekt in Teremia eine neue Situation ergeben:

Das Bildungsministerium hatte viel Geld für die Verbesserung der Zustände in den Schulen bereitgestellt.


Aber nur wenige Schulerhalter konnten brauchbare Projekte vorweisen.

Im Herbst nun hatte sich der Bürgermeister von Teremia Mica bedacht und unsere Unterlagen eingereicht.


Selbstverständlich hat er sofort die nötigen Mittel bekommen.

Darauf hin hat er eine eigene Firma beauftragt, den Bau fortzuführen.

Selbstverständlich waren wir froh über diese unerwartete Wendung.


Andererseits war uns klar, dass wir nun nicht mehr die alleinige Kontrolle über das Projekt haben.


Leider haben die Handwerker sich nicht in allen Details an unsere Pläne gehalten und vor allem der Installateur hat nach veralteten rumänischen Methoden gearbeitet.

Erfreulich ist, dass nun Kinder und Lehrerinnen im Winter nicht mehr hinaus aufs Klo gehen müssen.

Arbeitseinsatz im Juli 2008

10 Schüler der HTL Trieben hatten sich entschlossen mit ihren Religionslehrern A.Schauschütz und M.Welther in der letzten Schulwoche einen Arbeitseinsatz in Teremia Mica zu absolvieren.

Aufgabe war, das Dach des Toilettenneubaus neu zu erichten, da es schon reinregnete.


Dazu wurde des Plumpsklo abgerissen und die Gefahrenquelle Zaun rund um den Schulhof entschärft.


Mit dabei bei den Arbeiten waren 8 junge Leute aus Wien, zum Teil gelernte Handwerker.


Alle Arbeiten fanden unter der fachmännischen Anleitung von Hr. Joachim Schnittler und Hr. Hans Thalhammer.


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